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Geschichte und Gebäude
Vom Wagnis zum Weltzentrum
Es begann mit einem Wagnis. Die Aachener staunten, als Peter und Irene Ludwig 1968 mit einem Paukenschlag ihre Pop-art-Sammlung im Aachener Suermondt-Museum präsentierten. Irritation und Verwunderung schlugen schnell um in Begeisterung und Kunstinteresse.
Zwei Jahre später gab es eine neue Premiere in Aachen. Sie war Auftakt einer erfolgreichen zwanzigjährigen Spielzeit mit Stücken aktueller Weltkunst: Im wiederaufgebauten Alten Kurhaus mit dem Rokoko-Ballsaal von Jakob Couven eröffnete die Stadt die "Neue Galerie" mit zeitgenössischen Werken der Sammlung Ludwig. Aus dem Experiment wurde eine Institution. Als "Neue Galerie - Sammlung Ludwig" setzte sie international beachtete Maßstäbe. Das ermutigte Aachens Stadtrat schließlich zu einem weiteren Wagnis: dem großzügigen Umbau der alten Schirmfabrik an der Jülicher Straße zum Ludwig Forum für Internationale Kunst.
Die neue ART Museum
Schon die Hülle stellt eine architektonische Besonderheit dar. Die Bauhausmeister Gropius und Mies van der Rohe
standen Pate bei dem 1927/28 errichteten Bau von Josef Bachmann. Der Aachener
Architekturprofessor Fritz Eller hat mit seinem Düsseldorfer Team das Gebäude vollkommen
umfunktioniert, ohne ihm seinen ursprünglichen Charakter als Fabrik zu nehmen.
Kern ist das von Sitzstufen umgebene, muldenartig abgesenkte Aktionszentrum in der
Mitte der Sheddachhalle. Von hier aus erschließen sich rund 6000 Quadratmeter
Ausstellungsfläche. Sinnvoll eingefügt in die Architektur sind Verwaltungs-,
Bibliotheks- und Magazinräume, ein Forumsrestaurant, eine Malschule,
Künstlerwohnungen und Ateliers sowie ein schallisolierter Aktionsraum. Auch für
Ausstellungen freier Gruppen sind Räume vorgesehen. Skulpturenhof und Skulpturengarten
runden das Angebot ab.
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